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„Eine Woche lang Zeit für das, was uns wichtig ist“

Neuntklässler leben fünf Tage lang in „Jungenwelten“ und „Mädchenwelten“

„Wege zu eigener Stärke“ ist das Motto der diesjährigen „Jungen- und Mädchenwelten“. Schon seit Montag tauschen 34 Neuntklässlerinnen und 33 Neuntklässler des Gymnasiums Mathe- und Deutschunterricht gegen eine Projektwoche ein, bei der sich alles um geschlechtsspezifische Themen, Sorgen und Probleme dreht. „Wir reisen in ein Männerland“, überschreiben die Jungen ihre Projekttage in den Räumen des Gemeindezentrums; das Motto der Mädchen, die sich - getrennt von ihren männlichen Mitschülern - in den Tagungsräumen der LWL-Klinik treffen: „Wir haben eine Woche lang Zeit für uns und für das, was uns wichtig ist.“

 

Schon seit vielen Jahren findet das Projekt „Jungen- und Mädchenwelten“ statt, das sowohl von Lehrerinnen und Lehrern des Gymnasiums, als auch von Fachpersonal wie Sozialarbeitern oder Psychologen begleitet wird. So leiten die Lehrerinnen Silke Gillhaus, Barbara Marx, Pia Plaar- Legrum und die Referendarinnen Kathleen Bönsch und Carolin Kunze die Mädchen- Gruppen gemeinsam mit Erzieherin Olga Tropmann, Sozialarbeiterin Julia Maier und der Gleichstellungsbeauftragten Ursula Müller.

 

Die Jungs werden währenddessen von Sozialarbeiter Andreas Plenge, den Psychologen Holger Rick und Christian Welzel sowie den drei Lehrern Stefan Rheims, Reinhard Klostermann und Albert Schröder betreut. In jeweils drei Gruppen werden die Jungen und Mädchen aufgeteilt, dessen Leitung dann eine Lehrkraft zusammen mit Fachpersonal übernimmt. „Das Ziel ist auch der Aufbruch von festen Klassenstrukturen“, beschreibt Silke Gillhaus den Vorteil der klassenheterogenen Gruppenzusammensetzung.

 

Im Mittelpunkt der Projekttage stehen jedoch Gespräche und Diskussionen über geschlechtsspezifische Themen; jeder Tag steht dabei unter einem anderen Motto: Über „typische Erwartungen an Jungen“ denkt man zum Beispiel in den „Jungenwelten“ nach, die Mädchen sprechen über Schönheitsideale und ihre persönlichen Probleme mit dem eigenen Körper. „Freundschaft und Sexualität“ sowie „Lebensplanung“ sind außerdem Themenkomplexe bei beiden Geschlechtern.

In den „Mädchenwelten“ können zum Beispiel intime Fragen zu Liebe oder Sexualität anonym auf Karten geschrieben werden und „alles wird beantwortet“, so Lehrerin Barbara Marx. Außerdem werden Briefe zu den „Jungenwelten“ geschrieben, die dort von dessen Teamern vorgelesen werden, umgekehrt schreiben auch die Jungen an die Mädchen. Beim Thema „Lebensplanung“ sei es insbesondere bei den Mädchen immer wieder erstaunlich, wie identisch die Zunkunftserwartungen sind, so die Teamerinnen: „Hochzeit, Kinder, Beruf und Haus - das haben fast alle als Lebensziel übernommen.“ Erschreckend sei dabei aber der zeitliche Rahmen, den sie sich setzen, um das zu erreichen. „Da müssen wir auch klar machen, dass man noch keine gescheiterte Existenz ist, wenn man mit 30 eben noch nicht den perfekten Mann, das perfektes Haus, den perfekten Beruf und die zwei perfekten Kinder hat.“

 

Auch heute, am letzten Tag der „Mädchen- und Jungenwelten“, soll die Zukunftsplanung noch einmal Thema sein, außerdem werde man mit allen Gruppen die letzten Tage Revue passieren lassen. Auf ein wieder gelungenes Projekt werden dann auch die Teamer und Teamerinnen zurück blicken. „Es ist immer viel Arbeit, alles vorzubereiten“, resümiert Barbara Marx. „Aber diese Arbeit lohnt sich auf jedem Fall!“

 

WP vom 14.2.2014


Dienstag, 18. Februar 2014



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