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„Jungs in ihrem Junge-Sein stärken“

47 Jungen des Gymnasiums Warstein und acht Betreuer verbrachten gemeinsam vier Tage im Paulushaus beim Jungenwelten-Projekt, das seit 1996 von der Schule angeboten wird.

Jungenwelten mit Themen Freundschaft, Selbstbewusstsein, Misserfolgen, Frauen und Sexualität

„Es ist einmalig, dass solch ein Projekt an einer Schule so lange und erfolgreich läuft“, freut sich Reinhardt Klostermann, Lehrer des Gymnasiums Warstein über das jährliche Gelingen des Jungen- und Mächenwelten- Projektes. Aus dem achtköpfigen Team, das für die Jungen verantwortlich ist, sind Reinhardt Klostermann und Holger Rick die einzigen, die das Projekt von Beginn an, also seit 1996 begleiten.

 

„Die Jungs stärken in ihrem Junge-Sein“ – unter diesem Motto stehen die vier Tage des Jungenwelten-Projektes. Ähnlich wie bei den Mädchen stehen die einzelnen Tage unter verschiedenen Themen, die mit unterschiedlichen Spielen, Aufgaben und Gesprächen behandelt werden. Das Programm wird in jedem Jahr, gemäß der Bedürfnisse der Jungen, zeitgemäß entwickelt und angepasst.

Der Dienstag war ganz den Jungen und sich selbst gewidmet. Es ging um das Mann- Sein. Dies wurde kritisch hinterfragt. Die typische Rollenaufteilung zwischen Mann und Frau, die es vor 20 Jahren noch gab, existiert nicht mehr. Auch das Idealbild eines Mannes entwickelt sich immer weiter – nicht nur aus Sicht der Frauen, sondern auch aus der der Männer.

In den vier Gruppen, auf die die 47 Schüler aufgeteilt wurden, arbeiten sie zusammen mit Lehrern und „Externen“, also Jugendamtsmitarbeitern und Psychologen. Aus der Lehrerschaft beteiligen sich neben Reinhardt Klostermann, Stefan Budde, Claus Finger, Albert Schröder und Andreas Burger. Vom städtischen Jugendamt und Kreis- Jugendamt werden die Jungen von Mark Risse und Michael Budde betreut. Holger Rick steht ihnen als Diplom- Psychologe zur Seite.

Am Dienstag beschäftigten sich die Gymnasiasten mit dem Thema „Freundschaft“. Was bedeutet Freundschaft für sie? Wie gehen sie damit um? Wie weit geht eine Freundschaft? Holger Rick musste nicht nur in diesem Jahr, sondern auch schon in den vergangenen Jahren feststellen, dass Jungen nicht nur kindisch und verspielt sein können. „Ich bin immer wieder beeindruckt, wie ernsthaft die Jungs sein können.“ Sie arbeiten intensiv und nicht nur oberflächlich mit. Sie lassen sich auf das Projekt ein. Besonders schwierig war dies für viele am Mittwoch. Dort wurde der Umgang mit Niederlagen und Rückschlägen behandelt. „Aus Niederlagen lernt man“, betonte Holger Rick. „Die Jungs sollen eine positive Sicht darauf entwickeln.“

Zum Abschluss der Woche bekamen die Jungen einen Brief von den Mädchen, die sich mit dem Gegenstück des Projekts beschäftigten. Ihnen wurde darin offenbart, wie sich die Mädchen den Jungen und deren Verhalten gegenüber wirklich fühlen und was sie von ihnen erwarten. Schnell zeigte sich, dass die Mädchen oft genau das Gegenteil von dem erwarten, was die Jungen vermuten.

Beim Thema Sexualität ging es nicht nur um die Frau. Auch das Schwul-Sein war ein Thema. Bereits seit mehreren Jahren ist Homosexualität kein No-Go mehr bei den Jungen, aber eine kognitive Haltung ist noch keine Handlung: Akzeptiert wird es von den Jungen, aber bei der gegenseitigen Massage wurden die Berührungen teilweise recht ungestüm.

Abgeschlossen wurde das Projekt mit dem Blick in die Zukunft. Wie seht ihr euch in 25 Jahren? Ähnlich wie bei den Mädchen soll die Zukunft deutlich flexibler als noch vor einigen Jahren werden.


Samstag, 7. Februar 2015
Von: Dana Cramer, WA, 7.2.15



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