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Neue Leute kennen lernen und Zeit überbrücken

Beim Bereisen der Great Ocean Road genossen sie die Sonne.

Nahim Daud und Jan-Moritz Gretenkord (Abi 2014) reisen und arbeiten in Australien / Abiturienten hoffen auf mehr Selbstständigkeit und Erfahrungen

Das Abitur in der Tasche, aber was nun? Studium, FSJ/FÖJ, Ausbildung? Nahim Daud und Jan-Moritz Gretenkord haben sich für eine andere Alternative entschieden: „Work & Travel“. Die beiden Freunde aus Warstein werden bis zum Studienbeginn ein Jahr im fernen Australien verbringen. Den Alltag und die Reisen durch „Down under“ wollen sie sich durch verschiedene Jobs selbst finanzieren.

 

Mit vollgepackten Rucksäcken sind Nahim und Jan-Moritz am 21. Oktober ins Flugzeug gestiegen und haben Warstein und das kalte Deutschland hinter sich gelassen. In Melbourne angekommen, ging es sofort an die Arbeit. Das bedeutet, Formalitäten erledigen: Bankkonto einrichten, Steuernummer beantragen und neue Handyverträge abschließen. Dann hieß es erst einmal abwarten und richtig in dem noch fremden Land ankommen. In der Überbrückungszeit mieteten die beiden einen Camper und bereisten die Great Ocean Road. „Am besten ist es, jeden Morgen am Meer aufzuwachen“, erzählt Nahim. Auch die Abwechslung in der Landschaft, die so anders ist als in Deutschland, gefällt den Warsteinern gut.

 

Seit einigen Wochen sind sie nun auf der Jobsuche, damit sie bis Neujahr genug Geld verdient haben, um Sydney, die Ostküste, das Great Barrier Reef und im besten Fall auch noch Neuseeland und Südostasien zu bereisen. Abgesehen davon, dass sie natürlich ihre Englischkenntnisse verbessern wollen, motivieren die Abitur Absolventen „die Erfahrungen, die man auf so einer Reise sammelt“. Außerdem wollen sie neue Leute kennen lernen und die Zeit bis zum Studium sinnvoll überbrücken. In der Zeit im Ausland erhoffen sie sich, Selbstständigkeit zu erlernen „und einfach mal was anderes als Warstein beziehungsweise Deutschland zu sehen“.

 

„Es wird kein perfektes Englisch erwartet“

Bisher sind die Jungs nicht auf die erwarteten Verständigungsprobleme gestoßen: „Australien ist ein Einwanderungsland, von daher wird kein perfektes Englisch von dir erwartet“, erklärt Nahim erleichtert. Außerdem könne man sich mit den vielen Backpackern, die in „Down under“ unterwegs sind, auch auf Deutsch (Deutsche, Österreicher, Schweizer) und Holländisch (Niederländer, Belgier) unterhalten.

Sprachprobleme würden die beiden Warsteiner auch in komische Situationen bringen, denn wie sie früh bemerkten, sind die Leute sehr offen und sprechen einen schnell an. Ein Beispiel, was auch für die Hilfsbereitschaft der Australier spricht: Als Nahim und „Janny“ mal ein wenig die Orientierung verloren hatten und einen leicht verlorenen Eindruck machten, sprach sie an der Ampel prompt eine Frau an, ob sie ihnen weiterhelfen könne. Als sie ihr das Problem schilderten, zückte die Australierin ihr Handy und googelte kurzerhand die Route für die Jungs. „Und es gibt noch viele andere Beispiele dafür“, erzählen sie, selbst davon überrascht, wie offen und nett die Einwohner sind.

Die erhoffte Abwechslung zu Warstein und Deutschland war natürlich sofort zu spüren. „Erstmal natürlich die Sprache und Mentalität der Leute“: Die Offenheit der Menschen fällt sehr auf und macht es leicht, neue interessante Leute kennen zu lernen. Interessant sind diese Leute insbesondere dadurch, dass sie meist alle aus unterschiedlichen Kulturen stammen und so eine Vielfalt an Persönlichkeiten aufeinandertrifft.

Beim Bereisen der Great Ocean Road wurde den Warsteiner Dorfkindern erst bewusst, wie groß Australien im Vergleich zu Deutschland tatsächlich ist: „Teilweise erreicht man erst nach einer Stunde Fahrt das nächste Dorf“, und das besteht dann auch nur aus einer Straße und ein paar Bauernhöfen. Die Entfernungen, die zwischen den größeren Städten liegen, wären in Deutschland unvorstellbar.

Zwar sind Nahim und Jan- Moritz noch auf keine Schwierigkeiten gestoßen, mussten aber feststellen, dass Beim Bereisen der Great Ocean Road genossen sie die Sonne. man im Vorfeld alles ein wenig unterschätzt: Die Beantragung der Formalitäten dauert schon einige Wochen, und die Jobsuche klappt nicht auf Anhieb, was sich unglücklicherweise damit paarte, dass die Lebenshaltungskosten doch deutlich höher als in Deutschland sind und man weniger für sein Erspartes bekommt als gedacht. Aber nach diversen Bewerbungen sind beide fündig geworden und haben bald ihren ersten Einsatz bei einer Büro- Umzugsfirma. Glücklicherweise sind die Lohnniveaus ebenfalls höher als in der Heimat, so dass sich der teure Lebensstil schnell wieder ausgleicht.

Einzige Panne: Nahims iPhone, das in Deutschland als „simlock-frei“ angezeigt wurde, will in Australien partout nicht funktionieren, sodass er sich einen „Nokia-Brocken“ zum SMS-Schreiben und Telefonieren kaufen musste. Nach den wenigen Wochen können die Warsteiner auf jeden Fall überzeugt sagen, dass es ihnen in dem fremden Land sehr gut gefällt und sie sich schon darauf freuen, wenn das erste Geld auf das neue Bankkonto eingeht, so dass sie sich auf neue Abenteuer begeben können.


Freitag, 2. Januar 2015
Von: Dana Cramer, Abi 2014, WA 31.12.2014



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