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Schüler lassen in Spiegel schauen

Literaturkurs der Q1 am Europa-Gymnasium zeigt die Komödie „Die Vorstellung“. Die Zuschauer erkennen, dass nicht alles auf der Bühne Fiktion ist

„Die Vorstellung“ heißt die gesellschaftskritische Komödie von Peter Reul und genau das machten die Literaturkursteilnehmer des Europa Gymnasium Warstein daraus – eine Vorstellung – die sich sehen lassen konnte. Mit viel Witz, sehr spritzig, sehr real und sehr amüsant füllen die zweiundzwanzig Schüler der Q1 ihre Rollen auf und hinter der Bühne im Forum des Gymnasiums an zwei Abenden aus.

Sei es die naive Sabine oder Murat, der Kleinkriminelle mit türkischen Wurzeln, der sich mit Wladimir von der Russenmaffia anlegt, während dieser mit seiner klischeebehafteten blonden Freundin angibt. Oder der verschrobene Vogelliebhaber, der sich für nichts anderes als die kleinen Federtiere interessiert. Immer wieder huscht die gebückte, Rollator schiebende, schwerhörige Seniorin (an beiden Tagen gespielt von Franziska Link) durchs Bild und sorgt für Verwirrung.

Heimlicher Zuschauer immer dabei

Da ist aber auch die frustrierte Ehefrau, die ihren Kummer mit Alkohol ertränkt oder die immer gestresste Kellnerin, die ihren Lebensunterhalt bestreitet. Da ist der genervte Ehemann und das schwule Pärchen mit unterschiedlichsten Meinungen, die Lehrerin und die Frau Doktor und auch Amir, der klugscheißende Drehbuchautor. Und immer im Bild der geheimnisvolle Fremde, mit Sonnenbrille und dunklem Anzug. Mal sitzt er auf der Parkbank, mal an der Bushaltestelle oder als stiller Beobachter am Stehpult im Publikum.

Insgesamt spielen die Schülerinnen und Schüler an sieben verschiedenen Schauplätzen. Es wird im Wartezimmer, an der Bushaltestelle, auf der Parkbank, im Geschäft, im Café, auf der Rennbahn und letztendlich im Theater geredet und geflirtet. Sie streiten sich, sie missverstehen sich, es fliegt auch schon mal ein Glas oder eine nervende Ente durch den Raum.

Bis im Theater der geheimnisvolle Fremde (an beiden Tagen gespielt von Mats Igler) große Verwirrung stiftet. Was ist Wirklichkeit? Was ist Fiktion? Sind die Zuschauer in Wirklichkeit Schauspieler? Die Literaturkursteilnehmer stellen fest : „Spielt jeder nur eine Rolle, an die er gebunden ist? Ist die Realität nur eine Vorstellung?“ Elias Schaminet – er spielt im Stück die Rolle des Tom – stellt zum Ende der Vorführung alle Schauspieler namentlich vor und bedankt sich im Namen aller für die tolle Unterstützung bei Lehrerin Nicole Kirsch.


Donnerstag, 28. Juni 2018
Von: Elke Köhler, Westfalenpost, 28.6.18



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