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Vom ersten Vorschlag zum EU-Gesetz

Neuntklässler des Gymnasiums verhandeln in Planspiel über verschiedene Fragen zur Asylpolitik

In die Rollen der EU-Kommission, des EU-Parlamentes und des Europäischen Rates schlüpften anlässlich des gestrigen Europatages einige Neuntklässler des Warsteiner Gymnasiums. Beim Planspiel „Asyl in Europa - von der Idee zum Gesetz“ verhandelten die Schüler in den Rollen verschiedener Länder ihre Positionen zu ausgewählten Fragen der Asylpolitik.

Angeleitet und betreut wurden die 35 Neuntklässler von Mitarbeitern des Europateams NRW. Mit dem Ziel, junge Menschen für politische Themen zu interessieren, führt das Europateam Planspiele und Projekttage zu verschiedensten europäischen Themen durch. „Mit Bildung wollen wir das Handwerkszeug zur politischen Partizipation legen“, erklärt Student Benedikt Müschenborn, der die Schüler gemeinsam mit Meike Reith und Rebekka Zink vom Europateam sowie Annegret Schneider von der Organisation planpolitik durch eine umfangreiche Tagesordnung führte.

Drei Themen galt es für die Schüler in der Rolle der europäischen Gremien zu diskutieren, um am Ende des arbeitsreichen Vormittags entsprechende Gesetze auf den Weg zu bringen. Die Verteilung der Asylsuchenden innerhalb der EU musste ebenso diskutiert werden wie die Frage nach dem Familiennachzug und dem Zeitpunkt, ab dem die Asylsuchenden arbeiten dürfen.

Angelehnt an die aktuell tatsächlich vorherrschenden Positionen schlüpfte jeder Schüler in die Rolle eines Ländervertreters in einem der europäischen Gremien. Nachdem die beiden Vertreter der EU-Kommission ihre Eröffnungsrede gehalten und die einzelnen Fraktionen und Ländergruppen ihre Strategien und Interessen abgestimmt hatten, begannen für die Politiker in Rat und Parlament die Verhandlungen. Über Ausschusssitzungen, informelle Ratssitzungen und Gespräche führte der rege Austausch unter den Schülern, die beispielsweise die Interessen Deutschlands, Frankreichs oder Polens vertreten mussten, schließlich zu zwei Abstimmungen.

Die erste Abstimmung erfolgte im Parlament, daran anschließend stand, so wie es in der echten Europapolitik abläuft, die Gesetzesabstimmung des Europäischen Rates an. So durchliefen die Schüler im Laufe des gestrigen Vormittags den Weg von der Idee der EU-Kommission bis hin zum zäh verhandelten Gesetzesbeschluss. „Das Planspiel ist speziell für neunte Klassen entwickelt“, erklärt Benedikt Müschenborn, dass die Abläufe und auch die einzelnen von den Schülern vertretenen Positionen zu den Asylfragen in ihrer Komplexität an die Zielgruppe angepasst sind.

Besonders positiv hob Lehrerin Cornelia Brandt hervor, dass das Thema Asylpolitik sehr aktuell ist und ihre Schüler beispielsweise durch Kontakte zu gleichaltrigen Flüchtlingen direkt betrifft. Das Planspiel führte den Jugendlichen somit deutlich vor Augen, dass politische Beschlüsse auf europäischer Ebene ihre eigene Lebenswelt in großem Ausmaß beeinflussen können. So wurde den Schüler des Gymnasiums, das derzeit auf dem Weg zur Zertifizierung als Europaschule ist, die Bedeutung Europas einmal mehr ins Bewusstsein gerückt. Zu Beginn des Planspiels wurden den Schülern der bevorstehende Tagesablauf erklärt.

 

Sylvia Weber im Soester Anzeiger vom 6.5.17.


Samstag, 6. Mai 2017



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