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Warum Geografie alles andere als öde sein kann

Der Erdkunde Leistungskurs der Gymnasium Warstein posiert bei der Exkursion nach Berlin vor dem Reichstag.

Stadtgeografie ein mal hautnah erleben – das konnte jetzt der Erdkunde-Leistungskurs des Gymnasium Warstein in Berlin. In den drei Tagen lernten die Schüler in einem Querschnitt die Hauptmerkmale von Marzahn bis zum Kudamm kennen.

Nachdem die Schüler unter der Leitung von Kurslehrerin Sabine Risse die Zugfahrt hinter sich gebracht hatten, ging es am Mittag mit der Erkundung des Kurfürstendammes los. Eine erste Begehung der Einkaufsstraße bot sich gut zum einleben in Berlin ein, so lud das KaDeWe die Schüler mit dem Charme der Großstadt zum Bestaunen der Ware ein.

 

Doch es waren nicht nur neue Erfahrungen in der Bundeshauptstadt, ein kleines Volksfest mit Blasmusik brachte den heimatlichen Charakter mit in die Ferne. Doch dies blieb nicht die einzige Seite Berlins, die die Schüler am Freitag kennenlernten. In einer Stadtrundfahrt mit der Linie 100 ging es dann kreuz und quer durch Berlin Mitte, vorbei an der Siegessäule, am Schloss Bellevue bis zum Fernsehturm. Ab dort ging dann das Sight-Seeing zu Fuß weiter.

 

Genaue Analyse der Straßenzüge

Das Augenmerk legte die Gruppe aber nicht nur auf das rein touristische Potential der Stadt. Beim Besuch des Hackischen Marktes und der dahinter liegenden Höfe, wurde der erste Gegenpol zu Shoppingmeile und den Sehenswürdigkeiten erlebt. Das von Gentrification (Aufwertung der Region durch Investitionen) geprägte Viertel, wirkt sehr ansprechend und gemütlich. Durch die multikulturelle Zusammensetzung der Straßen, sowohl an Geschäften und Gaststätten als auch Menschen, wird eine ganz besondere Atmosphäre versprüht, ähnlich wie auch in Prenzlauer Berg. Doch nicht nur die Erneuerung der Gegend macht dieses ganz besondere Feeling aus, auch das Einbeziehen alter Gebäude spielt eine wesentlich Rolle. So zum Beispiel die Kulturbrauerei, die heute als Schauort für Kunst und Schauspielerei sowie für Gaststätten dient.

 

Dieser Bezug zur Geschichte ist aber auch an anderen Stellen gegeben. So sind vielerorts Gedenktafeln mit den unterschiedlichsten Themen aufgestellt, auf denen den Touristen die prägnantesten Informationen in Bild und Wort dargestellt werden. Der DDR-Flüchtlinge des damaligen Grenzübergangs wird an vielen Stellen gedacht und auch die Geschichte Berlins zur Nazi-Zeit wird den Besuchern unübersehbar nah gebracht.

 

An diese Zeit erinnert auch immer das Holocaust Mahnmal, das die Schüler ebenfalls besuchten. Mit seinen weit über 2000 Stelen hinterlässt es einen prägenden Eindruck und lässt ein Vergessen dieser Stätte und der Geschehnisse nicht zu. Aber auch die jüngere Geschichte findet in Berlin Platz, so kann man immer noch Stücke der ehemaligen Mauer bewundern oder sich einen Trabi für eine kleine Stadtrundfahrt ausleihen, um den Geist der Vergangenheit zu genießen.

 

Die selbe Zeit spürte die Reisegruppe bei der Besichtigung eines Atomschutzbunkers, der in Gegenwart des Kalten Krieges errichtet worden war. Die Bunkeranlage gehört zum Museum ,,The Story of Berlin“, in dem vor allem die Wohnsituation der Leute in der Vergangenheit, gut verwertbar für den Erdkunde LK, dargestellt war. Nicht nur Zeittafeln auch visuelle und hörbare Medien gestalteten den Aufenthalt informativ und vielfältig. So ging die Gruppe bei Eingang zunächst durch ein nachgestelltes Treppenhaus, wie es damals hätte gewesen sein können, mit Babygeschrei und Türenschlagen.

 

Besuch der Kuppel ein Highlight

Eines der Highlights war auch sicherlich der Besuch der Reichstagskuppel. Oben angelangt erstreckte sich ein weiter Blick über ganz Berlin mit seinen ganzen Vierteln, Sehenswürdigkeiten und Einkaufsstraßen. Hatten die Schüler hier den Stadtteil Marzahn nur anhand der Hochhäuser am Horizont erahnen können, erlebten und erkundeten sie am letzten Tag ihrer Reise selber dieses Gebiet. Auch wenn diese Gegend einen klaren Kontrast zu den Moderneren bildet, ist auch hier eine Auffrischung der monotonen und anonymen Lebensweise spürbar. Alles in allem hat sich die Reise für die Erdkundler sehr gelohnt, mit vielen neuen Erlebnissen im Gepäck fuhren sie nach drei anstrengenden Tagen nach Hause – mit vielen praxisnahen Eindrücken für den Unterricht.


Mittwoch, 10. Juli 2013
Von: Madlen Sprenger, Stufe 11, WP, 10.7.2013



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