Acryl-Bilder-Ausstellung

Für alle Beteiligten des Kurses eine spielerische wie auch spannende Auseinandersetzung mit Abstraktion, Linie, Farbe, Helligkeit, bildnerischen Ausdrucksformen und handwerklichen Techniken.

 

Zunächst geht es um ein Mosaik aus stilisierten Darstellungen von Gegenständen oder Symbolen, die für ein selbstgewähltes Thema stehen. Die Größe der Einzeldarstellungen richten sich nicht nach dem gemeinten Gegenstand, sondern nach der Zweckdienlichkeit des zu erzeugenden Mosaiks und nach der beabsichtigten Gesamtwirkung. Das Mosaik sollte aus einer ausgewogenen Verteilung größerer wie auch kleinerer Flächen bestehen und sich nicht in unendlicher Atomisierung verlieren.

Hinter dem Mosaik verstecken sich in Folge also die einzelnen „Gegenstände“ und somit auch das Thema. Auch ohne vorherige Kenntnis dieses Themas kann der Betrachter nach einer kurzen Eingewöhnung und nach dem Erkennen einzelner Bauteile des Bildes auf das Thema rückschließen-es wird zum Suchspiel.

 

Die Linienführung ist im thematisch orientierten Zentrum des Bildes verspielt, locker, unverkrampft und dynamisch. Es können aber auch bewußt gesetzte Symmetrien das Thema unterstreichen; sie lassen dann das Bild ruhiger, erhabener, würdevoller oder gar andächtiger erscheinen. Die im Zentrum des Bildes enstandenen Linien werden nach aussen weitergeführt und klingen dort aus, ohne an neuer Dynamik zu gewinnen. Dieser Abklingprozess wird durch das Aufgreifen der Rahmenlinien (Rechteck) unterstützt - sie verdichten sich zum Rand hin, bilden rechteckige Flächen und sind schlußendlich nur noch Rahmen.

Eine Erweiterung des Bildes über den Rand hinaus, so dass das Bild dann ein Ausschnitt aus einer größeren Gesamtheitwäre, ist nicht denkbar - das heißt im Umkehrschluß: Volle Konzentration auf die Mitte.

 

Die Farbigkeit nimmt eine ähnliche Entwicklung wie die Linienführung; von den reinen Farben der Bildmitte gibt es eine abgestufte Entwicklung hin zu den gemischten und gebrochenen Farben am Bildrand. Auch hier unterstreicht die Farbgebung die Konzentration auf den Kernbereich und macht sich zum Rand hin unwichtig und beiläufig.

 

Die Helligkeitsverteilung setzt dem genannten Prozess sozusagen das i-Tüpfelchen auf: Von der leuchtend hellen Bildmitte über Zwischenstufen hin zum geradezu schwarzen Rand kommt hier das Bild endgültig zur Ruhe - und umgekehrt (s.o.)!

 

Dieses Pulsieren zwischen innen und außen erleben wir in ähnlicher Form bei der gleichzeitigen und lockeren Präsentation aller Bilder vor einem kontrastierenden weißen Hintergrund. Der Blick wandert von einem Bild direkt auf ein anderes; wie auf einer gerasterten Fläche kommt er immer nur kurz zur Ruhe, bevor er auf das nachste Bild „hinüberspringt“.

 

                                                         Wolfgang Boomhuis




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