Ein wahrer Freund und Förderer der Schule
Jugend forscht: Dr. Ernst Grafe, der seit Jahren über seine Stiftung das Gymnasium Warstein unterstützt, ist gerne mit dabei.
4500 Euro gab’s beim Schulkonzert 2013 fürs Gymnasium.
Aus den Anfängen: Die erste Preisverleihung der Dr.-Ernst-Grafe-Stiftung an erfolgreiche Schüler.
Schule und Wissenschaft: Christian Lehmgrübner, Werner Steinrücke und Dr. Ernst Grafe bei einer Lagebesprechung in der Brauerei.
Der pensionierte Zahnarzt Dr. Ernst Grafe gründete 2006 eine Stiftung unter seinem Namen und stockt sie weiter auf
„Natürlich stünden wir ohne Euch heute nicht hier!“ Die Worte der damaligen Stufensprecher Isabelle Gottschlich und Daniel Castillo Duran bei der Verleihung der Abitur- Zeugnisse im Gymnasium Warstein galten drei Gruppen: Den Lehrern, den Eltern – und Dr. Ernst Grafe. Der pensionierte Zahnarzt gründete 2006 eine Stiftung unter seinem Namen, stattete sie mit 100.000 Euro Kapital aus – und fördert seitdem die Bildung an der Schule.
Es war in gewisser Weise ein Geburtstagsgeschenk, das Dr. Grafe da gemacht hatte. Das Gymnasium feierte sein 40-jähriges Bestehen am Schorenweg. Und just zu diesem Zeitpunkt trat Dr. Ernst Grafe mit seiner Idee auf den Plan. Werner Humbeck, Direktor des Warsteiner Gymnasiums freute sich außerordentlich: „Das kommt nicht alle Tage vor, genau genommen ist es noch nie vorgekommen.“ Denn die Ausschüttungen sollen ganz besonderer Ansporn für die Schülerinnen und Schüler sein: Die Erträge der Stiftung kamen zunächst einzig und allein den Pennälern für besondere Leistungen in den Bereichen Naturwissenschaften und Musik als Kunstrichtung zu Gute. Inzwischen werden verstärkt Gelder für Projekte oder neue Anschaffungen bei der Ausstattung verwendet.
Einst selbst an der Schule
Die Verbindung zu der Lehr- und Lernstätte kommt nicht von ungefähr: Stifter Dr. Ernst Grafe, Zahnarzt im Ruhestand, lernte selbst am heimischen Gymnasium - seit seiner Gründung 1869 wurde es aber nur als ein Progymnasium geführt, und erst seit dem Umzug in den Neubau vor damals 40 Jahren bleiben die Schüler bis zum Abitur. Dr. Grafe vollendete seinen schulischen Abschluss damals noch in Brilon.
Dr. Ernst Grafe, allgemein genauso gut unter seinem Spitznamen „Tuka“ bekannt, nimmt regen Anteil am Gymnasialleben, ist ein wahrer Freund und Förderer der Schule, was auch beim alljährlichen Schülerwettbewerb „Jugend forscht“ auffällt. Der 85-Jährige interessiert sich für die jungen Forscher und unterstützt sie. Daher ist er – selbstverständlich – auch bei den Regionalentscheiden in Paderborn dabei. Das allerdings, wie er betont, nicht als Vertreter der Stiftung, sondern weil er selbst Interesse an den Arbeiten der jungen Leute zeigt.
Angesichts der derzeit mageren Zinslandschaft hat Dr. Grafe zwischenzeitlich reagiert und das Stiftungskapital in mehreren Schritten auf inzwischen 145.000 Euro aufgestockt. Und er erklärt, dass es nicht dabei bleiben soll: „Ich stocke weiter auf.“ Außerdem hat sich das Anlageverhalten (Dr. Grafe: „Im Anfang waren die Zinsen noch andere“) ein wenig geändert. Zwar wird auch weiterhin konservativ angelegt, aber bis zu 25 Prozent Aktien sind erlaubt.
Und so befinden sich inzwischen auch Dividendenwerte und Immobilienfonds im Depot – wobei natürlich darauf geachtet wird, dass das Stiftungskapital erhalten bleibt. Dr. Grafe: „Spekulieren geht nicht, dann kann das Geld ja futsch sein.“
Hohe Ansprüche
Bei den Entscheidungen, wie das Geld sicher und zugleich ertragreich angelegt wird, vertraut der Ur-Warsteiner im übrigen auf die Sparkasse Lippstadt, die sich auch maßgeblich um die Abwicklung im Hintergrund kümmert. Schließlich werden an eine Stiftung hohe Ansprüche gestellt; alles muss dokumentiert werden, das Finanzamt benötigt jedes Jahr eine Erklärung. Und nicht zuletzt müssen bei ausländischen Erträgen die dort abgeführten Steuern – soweit möglich – zurück geholt werden. Das ist einer der großen Vorteile einer Stiftung: Durch die so genannte „Nichtveranlagungsbescheinigung“ werden von den Erträgen keine Steuern abgezogen, so dass letztlich mehr übrig bleibt, um das Gymnasium Warstein weiter zu unterstützen.
Dass das Geld dort sinnvoll angelegt ist, davon überzeugt sich der pensionierte Zahnarzt: „Man bekommt so viele menschliche Kontakte. Und man freut sich, weil es Erfolge gibt bei Jugend forscht, weil die jungen Leute die notwendigen Geräte haben. „Neben den Naturwissenschaften interessiert ihn vor allem die Musik – die er bekanntlich auch selbst macht. Und weitere Bereiche? „Der zu fördernde Bereich lässt sich sicher noch erweitern. Aber dafür fehlt der Grundstock.“
Und den hat bislang ausschließlich Dr. Grafe bestückt, obwohl auch Spenden (die sofort ausgeschüttet werden können) oder so genannte „Zustiftungen“ möglich sind, bei denen das Kapital langfristig erhalten bleibt und nur die alljährlichen Erträge verwendet werden. Vielleicht findet sie ja ein Gönner, dem Mathematik oder die Sprachen besonders am Herzen liegen. Darauf angewiesen ist die Stiftung aber nicht; da wacht schon Dr. Grafe über das notwendige Ausschüttungsvolumen.
Die Stiftung im Porträt
Erst Einzelförderung, jetzt Projekte
Dr. Ernst Grafe als Stifter ist 1. Vorsitzender des Vorstandes
# Stiftungsvorstand: Dr. Ernst Grafe als Stifter (1. Vorsitzender), Werner Humbeck als Leiter des Gymnasiums (Stellvertretender Vorsitzender), Klaus Schrewe von der Sparkasse Lippstadt, Ulrich Ernst als Vertreter der Naturwissenschaften, Arthur Feller als Vertreter der Fachschaft Musik
# Laut Stiftungssatzung sollen besondere Leistungen in den Bereichen Naturwissenschaften und Musik gefördert werden.
# Während zunächst durch die Dr.-Ernst-Grafe-Stiftung besondere Leistungen einzelner Schüler durch Geldpreise belohnt wurden, unterstützt die Stiftung inzwischen verstärkt besondere Projekte und Anschaffungen für den Unterricht, die so allen Schülern des Gymnasiums Warstein zu Gute kommen.
# Spendenkonto: Nr. 1800589549, bei der Sparkasse Lippstadt, BLZ 416 500 01
