„Jugend forscht“ 2016: Das sind die Warsteiner Projekte
Das Gymnasium ist bei der Regionalausscheidung dabei
Neun Gymnasiasten nehmen am Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ teil. Sie alle eint die Freude am Entdecken. „In der Regel haben sie ein spezielles Interesse an Chemie und Biologie. Die Schüler, die mitmachen, sind oft auch die, die ein Instrument lernen, Sport machen und sich in der Schule engagieren“, sagt Dagmar Wiethoff, die die Teilnehmer zusammen mit Werner Steinrücke betreut.
Gegen den Plastikmüll
Die Medien sind voll mit diesen Meldungen: Plastikmüll verstopft die Weltmeere, tötet Fische und gelangt in die Nahrungskette – ein gigantisches Umweltproblem. Auch Victoria Hammerschmidt (13), Johanna Schmitt (13), Johanna Stracke (14) und Sohela Wessel (13) haben davon gehört und sich so ihre Gedanken gemacht. Es müsste, dachten sie sich, doch einen Weg geben, kompostierbare Verpackungen und Tüten herzustellen. Und sie haben es geschafft: Die vier Mädchen haben „Biokunststoffe aus Stärke“ – so der Name des Chemieprojekts – gewonnen. Dazu haben sie Kartoffeln gerieben, mit Wasser verrührt und die Masse durch ein Leintuch gepresst. „Dann setzt sich die Stärke unten ab“, sagt Victoria. „Aus einem Kilo Kartoffeln haben wir allerdings gerade so viel Stärke herausbekommen, dass wir daraus eine kleine Obsttüte herstellen konnten.“ Überhaupt sehen sie die Schwierigkeiten ihres Ansatzes. Normales Plastik sei viel günstiger, und Stärke aus Lebensmitteln zu verwenden, sehen sie selbst durchaus kritisch: „In Afrika verhungern die Leute.“ Aber die Vorteile liegen auf der Hand, findet Johanna Stracke: „Wir verbrauchen einfach sehr viel Plastik.“
Ein Kleber ohne Gift
Die Idee hatten sie, als sie im Unterricht mit Papier bastelten: 30 Schüler, 30 offene Tuben Kleber – es roch nach Chemie. Also erforschten Edwin Schnor (14), Julius Broermann (13), Torsten Licht (13) und Philipp Dicke (13), wie sie geruchsneutrale Flüssigkleber herstellen könnten. Zum Beispiel aus der Gelatine von Gummibärchen. „Die leere Packung klebt ja immer von innen“, sagt Julius. Für Kindergärten seien Alternativen praktisch. Denn wenn dort mit stark riechenden Tuben gebastelt werde, sei das „nicht gerade gesund“. Die Achtklässler haben auch verschiedene Kleber miteinander verglichen. Am Besten schnitt der Klassiker ab – der Klebestift von Pritt. „Da sind fast keine Giftstoffe drin. Dafür klebt er nicht so gut.“
Was Hefe alles kann
Hefe ist ein echtes Wundermittel, Bäcker schwören genauso auf sie wie Brauer. Wer in der Bierstadt Warstein aufwächst, kann also ein besonderes Verhältnis zu diesem Naturprodukt entwickeln. „Wir wollten wissen, wie Hefe gärt, wenn man sie verschiedenen Einflüssen aussetzt“, sagt Moritz Bräutigam (14), der sich zusammen mit Jonas Risse (13) und Kevin Gukenheimer (13) diesem Bio-Projekt widmete. Mehr als ein halbes Jahr arbeiteten sie daran, es ging um die Vorzüge von Trocken- und Frischhefe und darum, wie sich Hefe unter Zugabe von Salz verhält. „Wenn viel Salz zugefügt wird, arbeitet sie langsamer“, sagt Moritz. „Aber die Menge Salz, die zum Beispiel in Pizzateig enthalten ist, ist noch in Ordnung.“