Mit dem Reagenzglas der Chemie auf der Spur
Gymnasiasten forschen im Rahmen eines Wettbewerbs zum Thema Dichte und Co. Neues Konzept
Eijeijei, was mag wohl gleich passieren – fragten sich die wissbegierigen Schülerinnen und Schüler, während sie mit dem leichtgewichtigen Huhnerzeugnis, dem Ei, verschiedene Experimente durchführten und über etliche Versuchsanordnungen brüteten.
„Chemie entdecken“ hieß es wieder einmal für die Pennäler der Jahrgangsstufe sieben des Warsteiner Gymnasiums, die in der nunmehr fünften Auflage des landesweiten Wettbewerbs zu Pipette, Reagenzglas und den anderen labortypischen Gerätschaften griffen und unter dem Motto „Ach du dickes Ei“ interessante Untersuchungen rund um eines der gängigsten Lebensmittel durchführten.
Auf Fragen wie „Geht ein frisches oder ein altes Ei im Wasserglas unter?“ oder „Brennt ein gekochtes Ei?“, suchen die jungen Wissenschaftler mittels der durchgeführten Versuche nach entsprechenden Antworten. „Umso älter ein Ei ist, desto weniger Dichte weist es auf. Das Volumen bleibt gleich, nur die Masse verändert sich“, erklärt Chemielehrer Werner Steinrücke, während die Schüler mit ihren Eltern an den Tischen eifrig tüfteln.
Der 13-jährige Timo Lenze aus Allagen freut sich ebenso wie seine Mitschüler sichtlich über die vielseitigen Experimenten und beobachtet hochkonzentriert und interessiert, was mit der kalkigen Eierschale in dem mit Essig gefüllten Messbecher passiert. „Der Essig frisst ganz langsam die harte Schale weg“, erklärt der Siebtklässler und observiert die aufgrund der Essigsäure in Gang gesetzte chemische Reaktion.
Bereits zum zweiten Mal nimmt Timo an dem Wettbewerb teil und ist auch diesmal von der facettenreichen Praxisaufgabe einfach nur begeistert. „Das macht Spaß. Ständig erlebt man etwas Neues. Vor allem die unterschiedlichen Effekte finde ich immer wieder spannend“, erzählt der 13-Jährige und stets an Naturwissenschaften interessierte Möhnetaler.
Auch Peter Göke aus Warstein ist zum zweiten Mal dabei und hat sich mit seinem Vater einmal mehr in das Experimente-Abenteuer gestürzt. „Hier erlebt man mehr, als im normalen Chemieunterricht. Man führt verschiedene Versuche durch und ist gespannt, was passiert“, so der 13-Jährige.
Gerade die Initiatoren und die entsprechenden Fachlehrer, die die Versuchsreihe an den Schulen durchführen, haben es sich mit dem Wettbewerb zum Ziel gesetzt, die Brücke zwischen Theorie und Praxis zu schlagen und zugleich naturwissenschaftlich interessierte sowie begabte Schülerinnen und Schüler zu fördern. Das Gymnasium Warstein praktiziert zudem noch ein weiteres System, indem es gleichzeitig – und in diesem Jahr erstmals – eine fächerübergreifende Vernetzung durchführt. Das Gymnasium Warstein bedient sich nämlich zusätzlich dem „wissenschaftlich propädeutischen Arbeiten“, was bezogen auf die „Chemie entdecken“ -Reihe bedeutet, dass die Schüler nicht nur bloß die Versuche durchführen, sondern im Anschluss daran ihre Ergebnisse in einem sprachlich und stilistisch fundierten Bericht präsentieren.
Dazu hat sich Chemielehrer Werner Steinrücke fachliche Hilfe aus dem Kollegium geholt und Deutschlehrer Thomas Köster damit beauftragt, den Schülern in punkto Aufbau und Form des Berichtes unter die Arme zu greifen. Mit der interdisziplinären Methode will das Gymnasium Warstein einen Mehrwert für seine Schüler generieren und somit prospektiv betrachtet, einen ersten kleinen Baustein für das später auch an der Universität geforderte wissenschaftliche Arbeiten liefern.
