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Schaumkanone in Omas Garage gebaut

Erfinder der Schaumkanone: Marcel Esser und Guido Albers bauten das Gerät mit einfachsten Hilfsmitteln.

Ein Ventilator, ein Bettlaken, eine Gartendüse und Spülmittel — das sind die hauptsächlichen Bestandteile einer Höllenmaschine, die Guido Albers (19) und Marcel Esser (18), beide diesjährige Abiturienten unseres Gymnasiums, aus Warstein entwickelt haben. Die Rede ist von einer Schaumkanone, die binnen Minuten einen riesigen weißen Berg auftürmt, der die Garageneinfahrt vor Guidos Großelternhaus in der Schillerstraße blockiert. Undurchdringlich, wie es scheint, dabei handelt es sich um federleichten Schaum, der mittels Wasserschlauch schnell beseitigt werden kann.

 

Bei Jugend forscht ganz vorn dabei

Wie kommt jemand auf eine solche Idee?, wollen wir von den jungen Männern wissen. „Das ist eine Weiterentwicklung meiner Schneelanze,“ berichtet Guido, der mit dieser Erfindung 2009 bei „Jugend forscht“ im Regionalwettbewerb den ersten und auf Landesebene den zweiten Platz belegt hat. Da dieses Gerät nur bei entsprechenden Minustemperaturen draußen Schnee erzeugen kann, tüftelten die Technik-Freaks einige Monate an einer sommertauglichen Maschine, die Schaum produziert. „Wir haben es erst mit einem Laubsauger und einem Kompressor probiert“, macht Guido keinen Hehl aus einigen Fehlversuchen. Dann kaufte er von einem Bekannten einen gebrauchten Ventilator, ein Gerät, das die Bauern zur Korntrocknung einsetzen – und damit waren die Erfinder auf dem richtigen Weg.

 

Sie schlossen eine Düse und einen Gartenschlauch an einen 1000 Liter-Wassertank an. „Für die Schaumproduktion reichen zwei Prozent Spülmittel“, erklärt Guido, heißt, vier Liter Spüli auf 200 Liter Wasser. Dieses Gemisch wird mit der Düse durch einen Kopfkissenbezug gepresst, der über das Lüftungsrohr des Ventilators gepannt wurde. Damit nach vorn ein Schaumstrahl erzeugt wird, wurde noch ein Trichter aufgesetzt. Mit diesen einfachen Mitteln war das Gerät einsatzbereit. Da vor dem Motor noch ein Schutzgitter eingebaut werden musste, hatten die pfiffigen Warsteiner auch hier schnell die richtige Idee: Kurzerhand wurde ein Grillrost zweckentfremdet.

Damit das etwa 150 Kilogramm schwere Gerät sicher steht, schweißten die beiden es auf ein Gestell, unter das sie Rollen montierten. Jetzt kann die Schaumparty starten.

 

Auch Seifen-Rutsche möglich

Einen ersten Eindruck davon, was die Schaumkanone leistet, bekamen die Schüler am Gymnasium, als die beiden Abiturienten beim Abi-Sturm den Schaum in die Eingangshalle der Schule sprühten. „Man kann die Kanone, die eher für den Freiluft-Gebrauch bestimmt ist, auch mit einer Plane kombinieren und am Hang eine Seifen-Rutschbahn bauen“, hat Guido Albers weitere Ideen. In der OGS der Westerbergschule in Belecke ist die Schaumkanone am heutigen Donnerstag im Einsatz und wird auf ihre Ferienspaß-Tauglichkeit getestet. Die Kinder freuen sich schon auf die Schaumparty.

 

Spontan kreierte das Duo aus den Namenskürzeln den Firmennamen EMAG, der allerdings schon vergeben ist, allerdings ohne den Zusatz der Warsteiner „Foam Solutions“. Wie weit sie es mit ihren „Schaum-Lösungen“ bringen, ist offen, allerdings haben die beiden konkrete Vorstellungen, wie es im Leben weitergehen soll. Während Marcel Esser im Oktober an der TU Dortmund Elektrotechnik und Informationstechnik studieren möchte, geht Guido Albers zunächst für ein halbes Jahr nach Australien; ein Maschinenbau-Studium ist danach geplant.

 

Wer Interesse hat, das Gerät (nur mit Crew) zu mieten, kann sich bei Guido Albers melden unter 0151/61247475.


Freitag, 2. August 2013
Von: S. Löbbert, WP, 1.8.2013



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