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So kann Oper auch Kindern Spaß machen

Ensemble präsentiert die Zauberflöte von Mozart im Forum des Warsteiner Gymnasiums

Vorhang auf – für eine kindgerechte und moderne Oper. „Wir wollen zeigen, dass Oper ganz und gar nicht verstaubt ist und auch den Jüngsten Spaß machen kann“, sagt Joachim Szepanski. Gemeinsam mit Katharina Löwe und Matthias Kleinert verwandelt er mit ihrem Ensemble „JO! Junge Oper“ das Forum des Warsteiner Gymnasiums in einen magischen Ort für Fünft- und Sechstklässler – die Gruppe führt dort die Zauberflöte von Mozart auf. Und auch die Schüler kommen nicht zu knapp, im Gegenteil: Sechs von ihnen spielen im Stück mit, die anderen werden aktiv mit einbezogen.

Lachen ...

Es wird viel gelacht, geklatscht, auch reingerufen, wenn den Schülern etwas auffällt. Das Ensemble kommt gut an, mit Sätzen wie „Wenn ich die Aufgaben nicht schaffe und die Prinzessin nicht befreien kann, dann muss ich mich am Ende noch bei Parship anmelden“, ziehen sie die Schüler direkt auf ihre Seite. Und auch ihnen bereitet der Auftritt Spaß, voller Elan spielen sie ihre Rollen – sogar gleich mehrere. Katharina Löwe schlüpft in die Rolle der Prinzessin Pamina, die von einem Priester entführt wurde, spielt gleichzeitig die Königin der Nacht, die für ihre Tochter einen „würdigen Prinzen“ sucht um die zwei Königreiche zu vereinen. Den Prinz spielt Joachim Szepanski, bei seiner Suche nach der Prinzessin wird er begleitet von Papageno, einem „Vogelmenschen“, oder bin ich ein „Menschvogel?“, rätselt Matthias Kleinert gemeinsam mit den Kindern. Gleichzeitig ist er der Priester, der über die Prinzessin wacht. Scheint kompliziert, für die Künstler aber ganz einfach: Die Darsteller verkörpern ihre Rollen, sind authentisch. Das reißt die Schüler mit – „genau das ist das Ziel“, sagt Musiklehrerin Trixi Brüggemeier.

Singen ...

„Wir haben vorher mit den Kindern das Stück im Unterricht behandelt“, sagt Brüggemeier. „Dort haben wir auch den Text von zwei Liedern mit ihnen eingeübt, damit sie kräftig mitsingen können.“ Zuerst etwas zaghaft, dann immer lauter und freudiger stimmen die Schüler mit ein, wenn das Ensemble singt. Sie laufen durch die Gänge, setzen sich neben die Schüler, singen sie direkt an, animieren sie zum mitmachen. Ein Mikrofon brauchen sie nicht, ihre Stimme erfüllt klangvoll und kräftig den Saal, aber nicht zu laut, sondern genau passend für eine stimmige Atmosphäre.

„Musik erleben ist ein Muss“, so Brüggemeier. „Genauso wie im Fach Deutsch der Besuch des Theaters auf dem Programm steht, sollte es auch im Musikunterricht sein.“ Deswegen treten immer wieder Ensemble im Forum des Gymnasiums auf – mittlerweile bereits zum neunten Mal. „Wir haben bisher nur gute Erfahrungen gemacht und bemühen uns immer wieder, andere Ensembles zu gewinnen.“

Einbeziehen ...

Am wichtigsten ist den Lehrern, dass es auch den Kindern Spaß macht, sie mit einbezogen werden, mittendrin sind und nicht nur dabei. Das sind sie ohne Zweifel. Die Darsteller stellen Fragen zum Stück, lassen die Kinder mit den Füßen stampfen, um Donner zu simulieren und auch mitsingen steht auf dem Programm.

Weniger begeistert sind sie jedoch, wenn Schüler während des Stücks ihr Handy benutzen. „Was gibt es denn so Neues?“, fragt Matthias Kleinert zwei Schülerinnen in der dritten Reihe. „Lasst mich am Gossip teilhaben oder packt euer Handy einfach mal weg“, sagt er. Peinlich berührt stecken die Schülerinnen ihr Smartphone weg und es geht weiter, als ob nichts gewesen wäre. Am Ende wird alles gut, der Prinz und die Prinzessin werden zum Königspaar, auch der Menschvogel Papageno findet eine Geliebte und die Königreiche sind vereint. Von den Schülern gibt es langen Beifall – sie freuen sich bereits auf ein nächstes Mal.


Mittwoch, 25. April 2018
Von: Laura Handke, WP, 24.4.2018



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