Springfield - nein es geht nicht um DIE SIMPSONS aber es ist trotzdem sehr interessant...
...denn Giulia Enste verbringt ihren USA - Austausch dort Aber auch die anderen Berichte von Fiona Pikorz, Lisa-Marie Hauda und Dennis Rathöfer sind absolut lesenswert. Außerdem haben alle Berichtenden und Jan Roderfeld nette Fotos geschickt
Lest hier die interessanten Berichte:
Guilia Enste:
Meine Reise in die USA durch das Austauschprogramm "Friendship Connection" führte mich nach Springfield im Staat Illinois. Hier werde ich 4 Wochen lang bei einer amerikanischen Gastfamilie leben und ihren Alltag und die dortige Kultur kennenlernen.
Ich verstehe mich super mit meiner Austauschpartnerin und werde auch direkt ins Familienleben integriert. Schon zu Beginn meines Aufenthaltes bemerke ich, dass Amerikaner sehr offen, interessiert und leicht zu begeistern sind, denn ich wurde mit Fragen nur so gelöchert. Die Stadt Springfield, die Nachbarschaft in der ich wohne und die Schule sind typisch amerikanisch, wie man sie aus verschiedensten Hollywoodfilmen kennt und es ist umwerfend das mal im echten Leben zu sehen.
Ab dem zweiten Tag besuche ich gemeinsam mit meiner Austauschpartnerin die Sacred Heart Griffin High School, eine katholische Privatschule für die Stufen 9 bis 12. Hier lassen sich einige Unterschiede zu einer deutschen Schule feststellen. Erstmal haben die Schüler dort jeden Tag denselben Stundenplan und nach dem Unterricht noch Sport oder eine andere Aktivität aus dem vielfältigen Angebot der Schule. Außerdem müssen die Schüler eine Schuluniform tragen und in jedem Raum gibt es eine amerikanische Flagge (der jeden Morgen "Treue geschworen" wird) und das Benutzen von Laptops im Unterricht ist erlaubt.
Nach der Schule und am Wochenende unternehmen wir oft etwas mit Freunden oder der Familie, wie Kinobesuche oder auch Lagerfeuer. Die letzte Woche, die ich in den USA verbringe ist Spring Break, also schulfrei und viel Zeit um auch grössere Ausflüge zu machen oder gemeinsame Familienfeiern, wie Ostern.
Illinois wird auch "Land of Lincoln" genannt, der 16. Präsident der USA. Er lebte in Springfield und wir besuchten u.a. sein Haus, Grab und ein Museum. Außerdem fuhren wir noch nach St. Louis in einen Freizeitpark, besuchten Verwandte im Nachbarstaat Iowa und machten dort auch einen Spaziergang am Mississippi River. Das absolute Highlight war ein Ausflug nach Chicago. Dort fuhren wir mit einem Lift in das letzte Stockwerk des "Willis Tower", dem höchsten Gebäude der Stadt und genossen den unglaublichen Ausblick über die gesamte Stadt und den Lake Michigan. Dann standen noch der "Millenium Park", in dem ein riesiges silbernes "Kunstwerk" in Form einer Bohne, genannt "The Bean", steht und natürlich shoppen auf dem Programm. Abschließend kann ich sagen, dass es sich auf jeden Fall gelohnt hat mitzumachen und sich auch mein Englisch sehr verbessert hat.
Ich habe unvergessliche Erfahrungen und Eindrücke gesammelt, viele neue Leute kennengelernt und werde diese auch sehr vermissen. Ich kann jedem empfehlen auch die Chance zu ergreifen am Austausch teilzunehmen, denn diese Erfahrungen sollte man sich nicht entgehen lassen.
Fiona Pikorz:
Nach einem 9-stündigen Flug von Frankfurt nach Chicago und einer weiteren Stunde im Flugzeug nach Kentucky, lande ich endlich dort, wo ich die nächsten Wochen verbringen werde. Meine Gasteltern und Gastschülerin erwarten mich am Flughafen. Da ich schon letztes Jahr am Programm teilgenommen habe und zur selben Familie zurückkehre, bin ich weniger aufgeregt als froh alle Leute wiederzusehen, die ich im letzten Jahr so ins Herz geschlossen habe. Nach einer tränenreichen Begrüßung fühle ich mich als wäre ich wirklich angekommen und spätestens nach dem ersten Biss in eine gigantische amerikanische Pizza, reichlich belegt mit Käse und Peperoni (so nennen die Amerikaner die Salami), ist der Reisestress vergessen. Während meines Aufenthaltes wohne ich in Louisville, einer der größten Städte Kentuckys, nicht weit vom Zentrum. Hier ist alles größer als zuhause. Die Wohngebiete sind größer, die Straßen breiter und die Geschäfte haben eine riesige Auswahl an allem was das Herz begehrt und sind zudem selbst Sonntags geöffnet. Die Schule auf die ich gehe ist doppelt so groß wie unser Gymnasium, obwohl sie eine Highschool ist und daher nur Stufen 9-12 beherbergt. Hier werden eine Vielzahl von interessanten und exotischen Kursen angeboten.
Meine Gastschülerin besucht einen Forensik Kurs und außerdem ein Tutorium für geistig behinderte Kinder. Diese Kinder besuchen die selbe Schule wie alle anderen auch und sind bestens in den Alltag der Schule eingebunden. Es gibt spezielle Sport-AGs nach der Schule für sie und andere Events, wie einen Abschlussball am Ende des Jahres, die sich kaum von dem Angebot für die übrigen Schüler unterscheiden. Da man hier mit 16 Auto fahren darf, ist der Schülerparkplatz größer als der der meisten Supermärkte in Warstein. Jeden Morgen herrscht hier ein unglaubliches Chaos. Schüler, die zu den Sportteams der Schule gehören, holen ihre Trainingssachen aus den Autos oder unterhalten sich über das letzte Spiel. Einige nutzen die letzten Minuten, um in ihren Autos noch schnell etwas zu essen, die letzten Hausaufgaben zu erledigen oder einfach noch ein wenig Zeit mit ihren Freunden zu verbringen. Dies war nur ein kleiner Einblick in die Vielzahl der Erfahrungen und Beobachtungen, die ich gemacht habe. Es ist schön die Chance zu haben, eine andere Kultur und Lebensweise so hautnah zu erleben und bin der Ansicht, dass man diese Chance definitiv nutzen sollte.
Dennis Rathöfer:
Hallo Heimat! Ich wollte mich nur Mal kurz Zuhause melden und berichten was ich in meiner hier in den USA erlebt habe! Nach einem anstrengenden Flug über knapp 22 Stunden von Frankfurt nach Columbus, Ohio, inklusive 6 Stunden Wartezeit in Chicago. Meine Gastfamilie hat mich mit offenen Armen empfangen und war von Anfang an extrem zuvorkommend. Die Howell's, meine Gastfamilie, Leben in Ashville, einem der südlichen Vororte von Columbus. Die letzten paar Tage der Ferien, welche Morgen, am 3. April enden, haben wir mit Camping verbracht! Obwohl es leider viel geregnet hat war die Stimmung super und wir haben eine Menge schöne Dinge in der Natur gesehen! Morgen startet für mich der Schulalltag und ich bin sehr aufgeregt den High-School Alltag zu erleben! Auf den mitgesendeten Bildern ist ein Wasserfall, den wir beim Camping entdeckt haben, ein Bild vom eisbedeckten Kanada aus dem Flugzeug und Meijer's Supermarktes, welcher hier in Amerika der normalgröße entspricht.
Ich melde mich bald wieder, liebe Grüße aus Ashville und bis bald!
Lisa-Marie Hauda:
Zu aller erst: Amerika ist super cool! Es gibt Kühlschränke, die von alleine Eiswürfel produzieren (Amerikaner sind verrückt nach Eis), separate Fahrbahnen für Autos in denen 3 oder mehr Leute mitfahren und man bekommt gratis Eiscremeproben! Wie cool ist das denn?! Eine Sache, die für mich anfangs etwas schwierig war, ist small talk. In Amerika machte jeder small talk mit jedem. Das war zuerst etwas merkwürdig aber mit der Zeit habe ich mehr und mehr Gefallen daran gefunden und man fühlt sich sofort wohler unter Fremden. Ich durfte vier Wochen in Boulder Colorado mit einer wundervollen Gastfamilie und einem mehr als süßen Hund verbringen.
Meine Gastfamilie war sehr…weiblich. Ich war von 3 Schwestern, einer Mutter, einer Hündin, 12 Hühnern und einem Vater umgeben. Die jüngste der 3 Schwestern ist das sarkastischste und frechste kleine Mädchen, das ich je getroffen habe. Die zweit Älteste hat eine große Leidenschaft für die Natur und trash videos auf YouTube. Rachel, meine Gastschwester und die älteste der drei Schwestern, hat einen sehr guten Musikgeschmack (meiner Meinung nach) und ist extrem schlau. Sie hat mir viel mit Mathe geholfen und mir gezeigt wie man richtig small tallk betreibt. Apropos Mathe, Rachel ist in einem Mathekurs für Schüler, die zwei Stufen höher sind als sie. Das heißt es war zwar ziemlich anstrengend aber auch super interessant.
Abgesehen davon habe ich viel über amerikanische Politik und Fotografie gelernt. Ich habe aus Wasserspendern getrunken und gelernt mir Sachen selbst aus Büchern beizubringen, weil die Lehrer nicht darauf achten, dass alle Schüler verstehen, was sie versuchen ihnen beizubringen. In ihrer Freizeit geht Rachel so oft es geht fechten und sie nimmt normalerweise auch an nationalen Wettkämpen teil. Als ich das erste Mal gelesen habe, dass sie fechtet war ich super aufgeregt weil das etwas ist von dem ich wusste, dass es mir Spaß machen würde und als ich es dann tatsächlich ausprobieren durfte hat es mir so gut gefallen, dass ich so oft ich konnte mit zum Training gegangen bin. Es ist zwar ziemlich kompliziert, weil es mehrere verschiedene Degen gibt, die alle verschiedene Regeln, Zielpunkte, Techniken und Ideen haben aber das hat es erst richtig interessant gemacht. Ich habe unzählige blaue Flecken bekommen und zwischendurch hatte ich so einen starken Muskelkater in den Beinen, dass jeder Schritt unglaublich weh getan hat aber ich habe trotzdem jede Minute dort genossen und werde in Deutschland auf jeden Fall nach Gelegenheiten zu fechten Ausschau halten.
Boulder ist eine mittelgroße Stadt mit ca. 100.000 Einwohnern direkt am Fuße der Rocky Mountains. Die Aussicht auf die Berge ist wunderschön und das Wetter ist fast immer gut. Jeden Tag hat die Sonne geschienen (außer an dem einen Tage an dem es plötzlich geschneit hat) und es war immer angenehm warm obwohl es erst Frühling ist. Einmal sind wir zum Royal Arch gewandert. Der Royal Arch ist eine Steinformation, die einen riesigen Bogen bildet und auf dem ganzen Weg dahin war ich in tourist mode und habe von allem Fotos gemacht, weil es einfach so schön war. Eine weitere coole Steinformation sind die in den meisten Staaten bekannten Flatirons. Außerdem haben wir noch den Rocky Mountain Nationalpark besucht und sind dort einen riesigen Wasserfall hochgeklettert.
An diesem Schüleraustausch teilzunehmen war die beste Entscheidung, die ich zu dieser Zeit hätte machen können und ich habe so viele neue Erfahrungen gemacht. Es gab nicht einen einzigen Moment in den ganzen vier Wochen in dem ich Heimweh hatte obwohl ich meine Freunde und Familie schon sehr vermisst habe. Das habe ich alles meiner tollen Gastfamilie und all den Sachen, die wir unternommen haben, zu verdanken. Ich kann nur weiterempfehlen diese Gelegenheit, solch eine spannende und schöne Kultur kennenzulernen, zu nutzen und viele geniale Erinnerungen zu sammeln.
Jan Roderfeld:
In diesem Jahr habe ich an dem USA-Austausch über die Friendship Connection teilgenommen. Über ein Auslosungsverfahren wurde der zu mir passendeste Partner ausgewählt und dieser wohnte in Loveland, Ohio. Der Hinreise zu diesem super Wohnort betrug aufgrund von einem ausgefallenden Flug knapp 20 Stunden, allein davon waren 7 Stunden Flugzeit. Der erste Flug ging von Frankfurt nach New York, von dort nach Cincinnati wo mich dann meine Familie abholte. Zum Glück war die erste Woche "Spring Break", d.h. ich konnte in der ersten Woche meine Familie kennenlernen und mit meinem Gastbruder verschiedenste Aktivitäten unternehmen, z.B. nach Cincinnati fahren oder mit seinen Freunden im Park Basketball spielen. Leider war diese Woche zu schnell vorbei und ich konnte in der Schule am Unterricht teilnehmen. Zuerst nahm ich am selben Unterricht teil wie mein Gastbruder und in den Pausen zeigte er mir die Schule, danach konnte ich aber auch andere Fächer ausprobieren wie Graphic Arts. In Graphic Arts entwarf ich mein eigenes Design und druckte es auf ein T-Shirt. Natürlich haben die anderen deutschen Austauschschüler und ich im Deutschunterricht geholfen und mussten auf die neugierigen und interessanten Fragen der US-Schüler antworten. Im Gegensatz zu Deutschland ist die Beziehung zwischen Schüler und Lehrer in den USA viel entspannter. Ich durfte auch mit der ganzen Familie Ostern feiern, alle genauer kennenlernen und etwas über deren Traditionen zu Ostern erfahren. Es waren alle super freundlich zu mir und es war ein toller Tag an dem wir viel Spaß hatten. Eines der besten Highlights war das Air Force Museum in Dayton in welchen sogar orginale Flugzeuge aus dem 2. Weltkrieg erhaten und ausgestellt wurden. Zusätzlich wurde vor kurzem ein neuer Bereich geöffnet in welchem experientelle Flugzeuge ausgestellt wurden und sogar 4 der alten US-Air Forces One in welche man von innen sich angucken konnte. Alles in einem kann ich den Austausch nur weiter empfehlen da man ansonsten sich eine sehr wundervolle Erfahrung entgehen lässt. Ich würde auf jeden Fall diesen Austausch wiederholden.
