LeseTipps

„Bevor ich sterbe“ von Jenny Downham

Empfohlen ab 16 Jahre.   Alles in allem ist das Buch sehr einfühlsam geschrieben, vermittelt trotz des schwierigen Themas auch so etwas wie Lebensfreude, driftet nicht in Kitsch ab, sondern zeigt in Ansätzen durchaus auch Witz.

Tessa ist 15 Jahre alt und an Leukämie erkrankt. Das Mädchen hat alle möglichen Strahlungsbehandlungen hinter sich, bis Tessa und ihre Eltern beschließen, es mit natürlichen Behandlungsmethoden zu versuchen – doch die Krankheit lässt sich nicht aufhalten und schreitet fort. Es ist klar, dass Tessa nicht mehr lange zu leben hat.

 

In Tessa reift der Plan heran, in ihrem kurzen Leben noch etwas erleben zu wollen, und so erstellt sie eine Liste von zehn Dingen, die sie vor ihrem Tod noch umsetzen möchte. Und alles sind mehr oder weniger grenzwertige Erfahrungen: Mit einem Jungen schlafen, gehört dazu, ebenso wie an einem Tag zu allem, was andere von ihr möchten, Ja zu sagen, aber auch ein Ladendiebstahl und das Ausprobieren von Drogen. Unterstützt wird sie bei diesen Dingen von ihrer Freundin Zoey.

 

Ihre Eltern hält Tessa mit diesen Dingen ganz schön auf Trab. Tessas Vater weiß manchmal nicht mehr, wie er mit seiner Tochter zurecht kommen soll. Außerdem geht bei manchen von Tessas Vorhaben einiges schief: Sie wird beim Ladendiebstahl erwischt, und das erste Mal Sex mit einem Jungen ist alles andere als schön.

 

„Bevor i ch sterbe“ ist nicht immer ein angenehm zu lesendes Buch – dafür ist das Thema zu traurig; doch der Autorin gelingt es, die richtige Mischung aus Traurigkeit und Lebensfreude herzustellen.

 

Die Idee mit der Liste der zehn wichtigen Dinge, die man noch zu erledigen hat, ist nicht neu, doch sie wandelt sich im Laufe des Buches ab und vieles kommt anders als geplant.

 

Tessa, aber auch die anderen Figuren in dem Buch werden zu kleinen Helden, die am Schicksal des Mädchens wachsen, sich als tapfer erweisen und nicht unterkriegen lassen.


Sonntag, 9. Januar 2011
Von: Leonie Hillebrand



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