Schüler machen sich schlau über Kyrill und Berufsalltag des Försters
Klasse 6a des Gymnasiums mit Projekt „Geistesblitze" unterwegs
Mena Maibaum und Jan Dembinsky, die mit ihrer Klasse 6a den Kyrill-Informationspfad- im St.-Poler-Wald besuchten und sich bei Revier-Förster Dictus über seinen Arbeitsalltag informierten, berichten:
„Förster Dictus hat fünf Mitarbeiter in seinem 1800 Hektar großen Revier „Herrlichkeit" und ist einer von drei Förstern der Stadt. Im Rahmen der Holzvermarktung betreut er unter anderem 60 Geschäftskunden und etwa 150 Privatkunden.
Seine Arbeitsfelder beziehen sich vor allem auf die Holz- und Forstwirtschaft, dies beinhaltet Kennzeichnung, Durch- und Aufforstung der Waldflächen sowie die Holzvermarktung. Um Verbissschäden durch Rehe in Grenzen zu halten, werden diese Tiere bejagt.
Der Warsteiner Wald ist das zweitgrößte zusammenhängende Waldgebiet in ganz NRW. Um 1281 konnten sich die Bürger der Stadt Warstein zum ersten Mal gegen eine Gebühr Holz aus dem Wald holen, da der Wald dem Bischof gehörte. Vor dem Sturm Kyrill verdiente die Stadt Warstein jährlich ca. 750 000 Euro am Wald.
Am 18. Januar 2007 hatte Kyrill deutschlandweit etwa 25 Millionen Bäume umgerissen, diese Menge entspricht der Ernte von drei Jahren. Der Orkan verursachte an 1,7 Millionen Häusern größere oder kleinere Schäden. Der materielle Schaden belief sich auf weltweit 7,2 Milliarden Euro. Davon entfielen auf Deutschland 4,6 Milliarden. Kyrill war der stärkste Sturm seit „Lothar" zu Weihnachten 1999. Kyrill wütete in 21 Ländern Europas mit einer Spitzengeschwindigkeit von bis zu 202 Stundenkilometern.
Zum Thema Kyrill haben das Warsteiner Gymnasium, die Realschule Belecke und die französische PartnerSchule in St. Pol einen Waldinformationspfad aufgebaut. Vor Ort können von dem Sturm verwüstete Baumflächen angeschaut werden. Dort sieht man neben entwurzelten Bäumen auch bereits von vielen Blütenpflanzen, Sträuchern und jungen Bäumen wiederbesiedelte Räume.
Die Wiederaufforstung erfolgt u.a. mit Douglasien, einer schnell wachsenden und sehr widerstandsfähigen Baumart, die sich besonders für der Möbelbau eignet.
Ein Problem stellte sich bei der Lagerung des Sturmholzes: Wenn es zu trocken ist, nistet sich der Borkenkäfer ein. Durch die Nasslagerung können sich auch keine Pilze bilden, die den Brennwert des Holzes verschlechtern würden. Abschließend lässt sich sagen, dass die Arbeit eines Revier-Försters sehr vielseitig und interessant ist."